Paleochora (griechisch Παλαιόχωρα) ist ein Städtchen im äußersten Südwesten Kretas mit knapp 3000 dauerhaften Einwohnern. Das Ortszentrum befindet sich auf einer schmalen Landzunge die halbinselartig der schnell steil ansteigenden Südküste vorgelagert ist. Wegen dieser geografischen Lage befindet sich Paleochora am sonnenreichsten Punkt der Insel Kreta. Am südlichen Ende der Landzunge liegt der Hafen, eine weitere Schiffsanlegestelle befindet sich an der östlichen Uferpromenade. Von dort legen die Fähren und Schiffe an, die Einheimische und Touristen nach Gavdos, Sougia oder Agia Roumeli (gleichzeitig Ausgang der legendären Samaria-Schlucht), oder zum Strand von Elafonisi transportieren. Die Entfernung nach Chania beträgt etwa 72 km. Der Name bedeutet im Deutschen „Alter (Haupt-)Ort“ was darauf hindeutet, dass die Ortschaft längere Zeit unbesiedelt war oder vorübergehend die Funktion als Zentralort für die Gegend auf einen anderen Ort übergegangen war.
Paleochora gehört zum Gemeindebezirk Pelekanos der Gemeinde Kandanos-Selino und existiert, verschiedenen Angaben nach seit etwa 1400 n. Chr. Oberhalb des Ortes finden sich auf einem kleinen Hügel die Überreste eines venezianischen Kastells. Die begonnene, aber nicht beendete Ausgrabung des Kastells zeigt verschiedene Grundmauern und Reste einer Zisterne und eines Brunnens.
Paleochoras Geschäfte und Gastronomie decken sowohl den Bedarf der einheimischen Bewohner als auch den der Besucher. Es gibt zwei Supermärkte, die, in der Saison, bis zu 14 Stunden geöffnet haben. Interessant zu erwähnen, das viele Geschäfte in der Saison am Nachmittag geschlossen sind. Also somit nicht den typischen touristischen Leben folgen. Die meisten Bewohner verdienen ihren Lebensunterhalt durch die Vermietung von Zimmern oder mit Beschäftigung in der Gastronomie. Es gibt keine Touristenhochburgen und es wird auch selten Halbpension angeboten. Der Tourismus lebt von vielen, immer wiederkehrenden, Besuchern. Des weiteren spielen Ackerbau (speziell Tomaten, Oliven) und Viehzucht in Paleochora und Umgebung eine sehr wichtige Rolle.
Der landschaftliche, kulturelle und soziale Charme des kleinen Künstlerdorfes und seiner Einwohner ist für viele Besucher so magisch, dass es fast unmöglich scheint Paleochora nur einmal in seinem Leben zu besuchen.